Dienstag, 13. Mai 2014

Ein Abschied - Zuverlässigkeit und Geduld beim Wohnmobil

Nach 10 Monaten Erfahrung im eigenen Wohnmobil reflektiere ich hier mal die  Erkenntnisse, welche - soviel kann ich vorweg sagen - zur Rückgabe des WoMo's am heutigen Zag geführt hat.

Unser über 8 m langes WoMo hat sich im Einsatz in Marokko und Island wie auch in den Städten Hamburg, Frankfurt, Darmstadt, Köln, Koblenz, Karlsruhe, Baden-Baden, Stuttgart, München . . . gut bewährt. Diese Fahrzeuglänge hat sich für uns nie als kritisch gezeigt, weil das stehen auf Parkplätzen an Stadthallen, Gewerbegebieten, Sportplätzen usw. bei 8 m genauso gut funktioniert wie bei 5 m oder 10 m Länge. Der Motorroller in der Heckgarage ist prima - bei trockenem Wetter; sollte es regnen, nehmen wir ÖPNV oder Taxi, das empfinden wir als ganz easy.



Das Basisfahrzeug, ein heckgetriebener IVECO Daily mit 170 PS / 3 Liter Motor, hat sich als zuverlässig und ausreichend leistungsfähig erwiesen. In den Bergen zwar mit Mühe und hohen Drehzahlen bergauf, in der Talfahrt mit geringer Motorbremswirkung, doch stets mit hohen Zuladungsreserven ans Ziel hat er uns gebracht, das Meyerchassis empfanden wir dabei als gelungenen Umbau. Auch der Verbrauch war in den 28.000 km mit 15 l / 100 km für uns in Ordnung, gemessen an den durchschnittlich 7 to Gewicht.
 

Der Aufbau jedoch, so schön und gut designt er  auch ist, erwies sich nicht als genauso belastbar. Von ausgefallenem Scheibenwischermotor (Massefehler im Kabel) über defekten Treppenalarm (auch neue Treppe half nicht) bis immer wieder defekter Vollluftfederung ging die über 40 Punkte umfassende Mängelhistorie. Der sehr freundliche und kompetente Service im Werk stellte die Mängel auch stets ab, diese traten jedoch - manchmal in leicht veränderter Form - immer wieder auf.

Tausende Kilometer Werkstattanfahrten, einige Wochen Fahrzeugausfall durch Nachbesserungen und das dauernde Gefühl, auch die nächste Fahrt müsse wegen Defekt abgebrochen werden und in der Werkstatt enden machten uns schließlich mürbe. Obwohl wir vom Fahrzeug und Hersteller, vom Verkäufer und dem Werkstattteam überzeugt sind, nehmen wir nun Abschied. 


Wegen des unmittelbar bevorstehenden großen Modellwechsels wäre ein Umtauschfahrzeug erst in vielen Monaten auslieferbar gewesen - zu spät für uns.
Dank verständnisvoller Entscheider im Werk konnte eine Rückabwicklung vereinbart werden, so daß wir heute am 21.05.14 das Fahrzeug  an den Verkäufer zurückgeben.


Damit endet ein schönes Kapitel - 300 Tage mit Wohnmobil, 8 Länder und viele Übernachtungen erlebt, Unabhängigkeit und Geborgenheit erfahren, mit Freunden und Kunden darin gekocht. Wir sind weniger PKW gefahren, kaum noch in Hotels gewesen und haben seltener in Restaurants gegessen.


Das Konzept, ein WoMo vorwiegend geschäftlich zu nutzen und dadurch PKW-Nutzung und Hotel zu ersetzen, hatte funktioniert. Dabei ist das WoMo wohl nicht die bessere Variante gewesen, sondern eine alternative. Wie schon Sascha vom Driving Office in mehrjähriger ähnlicher Nutzung seines WoMo's erfahren mußte, sind diese technisch leider nicht so stabli wie PKW's.


Fortsetzung folgt . . .

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